Feed: UNTERHALTUNG Germany Yahoo
  Posted on: Thursday, April 11, 2013 02:33
  Author: UNTERHALTUNG Germany Yahoo
  Subject: Chemnitz verleiht zum dritten Mal internationalen  Stefan-Heym-Preis
|      Chemnitz    (dapd). Der Schriftsteller Christoph Hein ist Träger des Internationalen    Stefan-Heym-Preises 2013 der Stadt Chemnitz. Hein nahm den mit 40.000 Euro    dotierten Preis am Mittwochabend im Schauspielhaus Chemnitz aus den Händen    von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) entgegen. Die Auszeichnung fiel    mit dem 100. Geburtstag des in Chemnitz geborenen Romanciers Stefan Heym    (1913-2001) zusammen. Am Nachmittag wurde in der Stadt ein Platz nach ihm    benannt. Die Laudatio bei der    Preisverleihung vor 350 Gästen hielt der Schriftsteller Ingo Schulze. In    einem Dialog mit dem Arzt und Schriftsteller Jakob Hein, dem Sohn des    Geehrten, brachte er seine Gedanken über Sinn und Nutzen von Literatur sowie    über die im Mittelpunkt des Abends stehenden Literaten vor. Schulze sagte,    Heym und Hein gehörten zu jenen, die in verschiedenen Systemen ihre Meinung    geäußert hätten. Sie hätten sich nicht als Sieger eingerichtet, trotz großer    Verdienste. Hein nannte er einen Freund und Kollegen, von dem er wohl jedes    Buch kenne. Der 69-jährige Hein    würdigte Heym unmittelbar vor dem Festakt vor allem wegen des unterhaltsamen    Moments in dessen Büchern. Das Unterhaltende werde als literarische Kategorie    insbesondere in Deutschland nicht immer hoch angesehen. Er habe den Autor    insgesamt sehr bewundert. In der DDR habe sich Stefan Heym mit großem    Rückgrat und mit Vergnügen gegen die Mächtigen zur Wehr gesetzt. Die    Verhältnisse hätten ihn angeregt, List und Tücke dagegen zu setzen. "Das    war für mich Heym", sagte Hein. Preisverleihung war Höhepunkt    der Chemnitzer Feiern Die Preisverleihung war    der Höhepunkt Feiern zum 100. Geburtstag Stefan Heyms in Chemnitz. Wie    Oberbürgermeisterin Ludwig sagte, war Heym ein kritischer Geist, der sich nie    vereinnahmen ließ und einen eigenen Blick auf die Dinge wagte. So einem    Menschen gerecht zu werden, sei nicht einfach. Christoph Hein ordne sich    folgerichtig in die Reihe der bisherigen Preisträger Amos Oz (2008) und Bora    Cosic (2011) ein. Bereits im September 2012    hatte sich das Preiskuratorium für den 1944 geborenen Autor von Romanen,    Erzählungen, Theaterstücken, Lyrik und Kinderbüchern entschieden. Hein sei    ein im besten Sinne kritischer Geist, der die Werte des Preises in besonderer    Weise verkörpere, hieß es zur Begründung. Sein Werk sei geprägt von kluger    Beobachtung und gesellschaftlichem Engagement und er bediene sich einer    wunderbaren, präzisen und oft poetischen Sprache. Hein habe den Mund    aufgemacht, als man dazu noch Mut brauchte, sagte Inge Heym, die Witwe des    Chemnitzer Ehrenbürger. Heym habe "den schüchternen jungen Mann sehr    geschätzt". Der Verband deutscher Schriftsteller (VS) erinnerte    anlässlich der Auszeichnung an Hein als unbequemen Beobachter, der in der    Komödie "Die Ritter der Tafelrunde" die graue gewordene    DDR-Obrigkeit karikierte, und hob sein aktuelles Auftreten gegen den    Rechtsruck in Ungarn hervor. Chemnitz hatte sich lange    schwergetan mit einer Ehrung für den international anerkannten Publizisten    Heym, der am 10. April 1913 als jüdischer Kaufmannssohn Helmut Flieg in der    sächsischen Stadt geboren worden war. Erst kurz vor seinem Tod 2001 erhielt    er die Ehrenbürgerwürde. Die Namensgebung seines ehemaligen Gymnasiums hatte    die Schulkonferenz noch abgelehnt. Am Mittwoch nun wurde der Platz vor dem    künftigen Landesarchäologiemuseum in Chemnitz nach Heym benannt. Mit dem    Umbau des ehemaligen Kaufhauses Schocken zu einer überregional ausstrahlenden    Einrichtung und der Namensgebung soll ein Stück jüdische Geschichte der Stadt    wieder lebendig werden. dapd  |    
FACEBOOK COMMENT by JETZTKAUFEN.INFO - best online store